Was ist der Unterschied zwischen Homeoffice und mobilem Arbeiten?
Bevor man sich mit den einzelnen Bereichen auseinandersetzt, welche bezüglich des Homeoffices zu beachten sind, ist wichtig zu klären, ob es sich überhaupt um einen Homeoffice-Arbeitsplatz handelt!
Aber was ist der Unterschied zwischen Homeoffice und mobilem Arbeiten?
Beim Homeoffice richtet der Arbeitgeber den Arbeitsplatz Zuhause mit ein.
Beim mobilen Arbeiten kann der Mitarbeiter sein mobiles Endgerät mit nach Hause nehmen oder auch vorübergehend an seinem privaten Endgerät arbeiten.
Soll der Mitarbeiter dauerhaft die Möglichkeit haben von Zuhause aus zu arbeiten, also ein Homeoffice nutzt, kann das nicht innerhalb der Definition „mobiles Arbeiten“ erfolgen. Aktuell mehren sich die Fälle, in welchen Unternehmen auf diese Weise versuchen sich dem, durch das Homeoffice entstehenden Regelungsbedarf zu entziehen. Das ist Arbeitsrechtlich jedoch als höchst fragwürdig einzuschätzen. Zwar gelten in Pandemiezeiten auch hier erweiterte Möglichkeiten (beispielsweise zum Schutz von Kollegen bei asymptomatischer Infektion eines Mitarbeiters), dabei handelt es sich jedoch immer um vorübergehende Anordnungen.
Um verlässliche Rahmendbedingungen für das dauerhafte arbeiten von Zuhause aus zu schaffen ist eine entsprechende Regelung schriftlich zu vereinbaren. Ist eine entsprechende Regelung nicht betroffen, hat der Arbeitgeber keine Möglichkeit dem Arbeitnehmer die Arbeit im Homeoffice anzuordnen.
Wer trägt die Kosten des Homeoffice?
Im Rahmen der Vereinbarung zum Homeoffice zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer sollten die Bedingungen möglichst eindeutig geregelt werden. So ist beispielsweise zu vereinbaren, welche Ausstattung der Mitarbeiter vom Arbeitgeber gestellt bekommt und in welcher Höhe sich der Arbeitgeber an den Kosten (Miete, Strom, Heizung, …) des Homeoffice-Arbeitsplatzes beteiligt. Häufig wird hierzu eine Auslagenersatzpauschale vereinbart, mit welcher alle Kosten abgegolten werden.
Die aktuelle Situation – das Improvisierte Homeoffice:
Im Rahmen der Corona-Pandemie wurden Homeoffice-Arbeitsplätze tausendfach in höchster Eile eingerichtet und es blieb keine Zeit die notwendigen Regelungen zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer zu festzulegen.
Viele Arbeitnehmer blieben von einem Tag auf dem anderen Zuhause und arbeiteten von dort aus. Teilweise wurden dafür die Arbeitsplätze im Büro ab- und vom Mitarbeiter selbst Zuhause wieder aufgebaut. Vielfach wurde auch die vorhandene private Infrastruktur für die Arbeit verwendet. Grundsätzlich haben Arbeitnehmer dabei Anspruch auf den Ersatz von entstandenen Aufwendungen die sie im Interesse des Arbeitgebers getätigt haben. Ein Ersatz ist jedoch oft gar nicht so einfach möglich, denn der Arbeitnehmer ist verpflichtet die Aufwände auch zu belegen. Das ist häufig nicht möglich und die Arbeitnehmer drohen auf den Kosten sitzen zu bleiben.